Wie die BBC in einem Beitrag berichtet, sollen einige Amlagen, die im Besitz von Inver House Distillers (z.B. Old Pulteney, Balblair, Speyburn) und der Edrington Group (Macallan, Glenrothes, Highland Park) heute wieder den Betrieb aufnehmen (auch North British will die Produktion wieder hochfahren) – zumindest, wenn es nach dem Wunsch der Unternehmen geht. Denn die Gewerkschaften meinen, dass wegen der noch nicht gesunkenen Gefahr rund um das Coronavirus ein Hochfahren des Betriebs noch unverantwortlich sei. Bei den Preoduktionsstätten handelt es sich dabei um Abfüllanlagen – die Brennereien von Edrington bleiben laut Aussage des Unternehmens jedenfalls für mindestens drei Monate geschlossen.
Edrington führt als Argument für den Neustart der Produktion an, dass man damit Arbeitsplätze sichern könne und finanziellen Schaden vom Unternehmen abwende. Zudem wolle man nur mit stark reduzierter Belegschaft arbeiten, um die Gesundheitsgefährdung des Personals zu minimieren.
GMB Scotland, die Gewerkschaft, beklagt vor allem, dass laut einer Umfrage unter den Mitgliedern nur 18% der Beschäftigten meinen, die vorgeschriebenen Abstände könnten bei der Arbeit eingehalten werden und will daher die Öffnung, die heute geschehen soll, nicht ohne Widerspruch hinnehmen. Man will die Regierung bitten, die Wiederaufnahme der Produktion zu verbieten.
Repräsentanten von Inver House Distillers waren zu einer Stellungnahme nicht bereit.
Einige andere Brennerei, zum Beispiel solche im Besitz von Diageo, haben die Produktion allerdings nicht eingestellt. Allerdings, so meint die Scotch Whisky Association, geschähe dies mit stark reduziertem Output – und auch zum Gutteil, um Ethanol für Desinfektionsmittel zu produzieren.
Die schottische Regierung empfiehlt, nicht notwendige Produktion im Moment einzustellen.