Freitag, 22. November 2024, 09:52:29

Für 13 Euro gekauft – für 3200 Euro verkauft: Die Geschichte eines Whiskygeschenks

...und eine Geschichte darüber, dass Geld wohl nicht immer alles ist...

In The Herald aus Schottland haben wir heute eine interessante Geschichte rund um eine Flasche Macallan gefunden, die wir Ihnen hier nicht vorenthalten wollen. Sie handelt vordergründig von dem Glück, aus wenig Geld viel Geld zu machen, aber vielleicht mehr als das von der Frage, wann der richtige Zeitpunkt für Genuss gekommen ist – und wie schwer es manchmal sein kann, zwischen Vernunft und Vergnügen zu entscheiden:

Es war 1978, als Michael Amphlett aus Chosley für seinen Vater in Fort William in Schottland ein Geschenk kaufte – eine Flasche Macallan 1937 von Gordon & MacPhail. 1937 war das Geburtsjahr seines Vaters, und so fand er, dass der Whisky ein passendes Geschenk wäre.

Flaschenbild mit freundlicher Genehmigung von whiskybase.com

Michael kannte sich nach eigenen Angaben nicht mit Whisky aus, und schon gar nicht mit Single Malt, aber nachdem der Verkäufer ihm sagte, dass es ein sehr guter Whisky sei, kaufte er ihn. Seiner Erinnerung nach musste er damals 10 oder 10 Pfund bezahlen.

Sein Vater entschloss sich, die Flasche bis zu seinem 50. Geburtstag im Jahr 1987 aufzuheben und dann zu trinken. Aber als dann der Geburtstag kam, brachte er es nicht übers Herz, die Flasche zu öffnen und verschob das auf ein späteres Datum.

Es kam nicht dazu. Michaels Vater starb 1991 an Prostatakrebs, und die Flasche blieb ungeöffnet im Küchenkabinett der Mutter stehen.

Es vergingen einige weitere Jahre, danach begann sich der Sohn selbst für Whisky zu interessieren. Sein Lieblingswhisky wurde The Macallan, und als er die alte Flasche beim Ausräumen des Küchenschranks der 2016 verstorbenen Mutter wiederentdeckte (er hatte sie nach eigenen Angaben komplett vergessen), war ihm gleich klar, dass sich das damalige Geschenk an seinen Vater in einen Schatz verwandelt hatte.

Auch er konnte sich nicht dazu überwinden, den Whisky zu trinken und entschied sich, den Whisky in einer Auktion – seiner ersten – zu versteigern. Man riet ihm, ein Mindestgebot von £1,750 festzulegen, dieses wurde bald überschritten und letztendlich lukrierte er 2700 Pfund, umgerechnet knapp 3200 Euro dafür.

Nach Michaels eigenen Worten hielten sich die Freude am Geld und die Trauer darüber, dass sein Vater und er die Flasche nicht gemeinsam genießen konnten, die Waage. Aber, so Michael, würde sein Vater noch leben, hätte er angesichts des Ergebnisses der Auktion ein leises Lächeln im Gesicht…

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