Black Bottle, ein traditionsreicher Blend aus Schottland, ist ab sofort auch in Deutschland als Ausgabe mit Age Statement erhältlich, nachdem er im Januar bereits in UK auf den Markt kam (wir berichteten hier). Der Black Bottle Blended Scotch Whisky Aged 10 Years stammt von Islay, enthält aber auch etwas getorften Whisky von der Isle of Mull.
Hier alle Infos zu der Neuerscheinung, die in Deutschland von der Connaisseur GmbH vertrieben wird, in der Presseaussendung dazu:
Black Bottle Blended Scotch launcht 10-jährigen
Der Moine-infundierte Blended Scotch Whisky bewahrt die delikate, fruchtige Note des Klassikers, ist dabei aber malziger und holziger im Geschmack. 95% der Single Malts die für Black Bottle 10YO verwendet wurden stammen aus Islay, mit einer einzigen Ausnahme: dem stark getorften Whisky Ledaig, der auf der Isle of Mull produziert wird. In amerikanischen Eichenfässern gereift, enthält dieser rauchige Blend sowohl getorften als auch ungetorften Bunnahabhain, der den vorherrschenden Malt in diesem Blended Whisky darstellt und für rund 30 € zu erwerben ist. Die Grädigkeit liegt bei 40% vol.
Tasting Notes:
Farbe: Tiefes Bernstein Gold
Nase: Rauch im Hintergrund, mit Noten von Honig, Frucht und Vanille
Gaumen: Süße, reichhaltige Eiche, Früchte, angenehm rauchige Schärfe
Finish: Langanhaltend mit einem Nachklang von süßem Pfeffer
Die bewegte Geschichte des Gordon Graham’s Black Bottle
1879 verließen die drei Brüder Charles, David und Gordon Graham die ländlich gelegene Ortschaft Torphins, um ihr Glück in der florierenden Hafenstadt Aberdeen zu versuchen. Es gelang ihnen schnell, sich als Teeblender zu etablieren; dann jedoch wendeten sie ihre Aufmerksamkeit einem vollkommen anderen Getränk zu – dem Whisky. Im Jahr 1879 kreierten die Brüder einen Blend, der durch sein bemerkenswert reiches Bouquet und seine leichte Rauchnote bestach und schnell bekannt wurde.
Black Beauty
Abgefüllt würde er in eine markante Flasche mit hohem Wiedererkennungswert. Die Graham-Brüder verwendeten für ihren Whisky eine Flasche aus schwarzem Glas, statt des üblichen Grün-, Braun- oder Klarglases. Dieses Alleinstellungsmerkmal prägte das Image der Marke bis 1914. Mit dem ersten Weltkrieg wurden die Handelsbeziehungen zu Deutschland unterbrochen, wo die legendäre schwarze Flasche produziert wurde. Fortan war man gezwungen Black Bottle in grüne Flaschen abzufüllen, lies aber den Namen unverändert. Über die Jahrzehnte wurde die Rezeptur mehrfach dem Zeitgeist angepasst, seit 2014 ist der Whisky nicht nur wieder in der auffällig schwarzen Flasche erhältlich, sondern gleicht auch vom Geschmacksprofil erneut dem Original. Im Jahr 2020 stellt Black Bottle die Limited Edition mit dem Age Statement 10 YO vor.
In ist was drin ist
Black Bottle’s Alleinstellungsmerkmal in der Whiskywelt ist die schwarze Flasche, aber auch seine Vielseitigkeit im sprichwörtlichen Sinne, denn er wird aus sieben Islay Malts hergestellt. Ein hoher Anteil hat Bunnahabhain, aber wieviel genau ist bis heute ein Geheimnis. Auch deshalb gilt Black Bottle auf Islay – wo jeder jeden kennt, und fast in jeder Familie mindestens ein Mitglied in oder für eine der Destillerien arbeitet, jahrzehntelang als sicherer Drink im Pub – denn man musss sich nicht für EINE Destille entscheiden wenn man seinen Dram bestellt. Neben Islay Whiskys fließt auch Whisky aus dem Gebiet Aberdeenshire in der Rezeptur mit ein, der Gegend, in der ursprünglich die Gebrüder Graham aktiv waren.
Aussen schwarz, innen rauchig
Im klassischen Black Bottle finden sich etwa 65-70 % Grain und 30-35 % Malt. Besonders zu erwähnen ist daß der geblendete Whisky nochmals für 2-4 Monate in Virgin Oak Fässern gelagert wird, bevor man ihn auf Flaschen zieht. Blended Scotch ist der meistverkaufte Whisky der Welt. Typisch für Blends sind allgemein ein runder, milder, weicher und gefälliger Geschmack. Ein guter Blend kann bis zu 40 verschiedene Whiskys enthalten. Blenden ist entgegen der vielfach etablierten Meinung nicht böse, Blenden ist eine Kunst. Nach unseren Einschätzungen sind 8 von 10 in Deutschland gekauften Scotch-Flaschen Blends, und die gibt es mittlerweile auch in hohen Qualitäts- und Preisklassen.
Blenden ist nicht Böse, sondern eine Kunst
Malt-Fans lieben kleine, handwerkliche Betriebe und Masterblender, die Ihnen bis ins kleinste Detail den Herstellungsprozess erklären. Manche geben sogar an, woher die verwendete Gerste stammt. An dieser Romantik haben die Blend-Marken bislang noch nicht in der Breite gearbeitet, und vielleicht müssen sie das auch gar nicht. Dem Blended Scotch-Verwender scheinen bislang andere Dinge wichtiger, vornehmlich eine zugängliche, milde Rezeptur für einen angemessenen Preis.