Kaum eine andere Destillerie in Schottland besitzt soviel Nimbus wie Macallan. Sie galt lange Zeit als DIE Brennerei, vielleicht noch im Duett mit Glenlivet, die der Inbegriff des gehobenen schottischen Whiskys war. Für ihre alten Abfüllungen werden höchste Preise geboten, und auf Auktionsplattformen sind sie meistens die Highlights.
Hinter einem solchen Ruf steht immer eine interessante Geschichte, eine, die nicht in Marketingabteilungen, sondern von der Zeit geschmiedet wurde. Thomas Zilm unternimmt auf seinem Blog spirits-ambassador.de den gelungenen Versuch, diese Geschichte ausführlich und anschaulich darzustellen. Er zeigt auch die Probleme der Gegenwart auf, denen sich Macallan mit den derzeitigen Abfüllungen stellen muss, und blickt auf die Zukunft der Speyside-Destillerie in Form eines gewaltigen Umbaus, die kurz davor ist, Wirklichkeit zu werden.
Hier ein kleiner Ausschnitt über die kommende Phase bei Macallan, die einmal auch zur Geschichte der Brennerei gehören wird:
Für alle diejenigen, die sich die guten alten Zeiten zurück wünschen gibt es Hoffnung. In der Zukunft. Wer in den letzten Monaten bei Macallan war, der wird sicherlich etwas verstört reagiert haben auf das, was man dort aktuell sieht. Eine Mischung zwischen Baustelle, Mondlandschaft und der Idee einer hochmodernen und effizienten Bunkeranlage. Macallan renoviert nicht, Macallan erweitert nicht – Macallan erfindet sich mehr oder minder neu – zumindest was die Produktions- und Lagerstätten anbelangt. Ein Invest von sage und schreibe £100 mio. ermöglicht die wohl größte Umbaumaßnahme, welche die Scotch Whisky Industrie jemals gesehen hat. Dagegen wirkt der Diageo-Invest von £35 mio. in den Neu- bzw. Wiederaufbau von Port Ellen und Brora fast schon niedlich. Allein die technische Erweiterung von aktuell 21 stills auf 36 ist beeindruckend, schließlich will man damit 25 mio. Liter hochprozentigen Alkohol erzeugen. Doch nicht nur dies sind Zahlen beeindruckenden Ausmaßes. Auch die Warehouses sind nicht von dieser – traditionellen – Welt, kann man ihn ihnen doch 12 Fässer in die Höhe stapeln. Von klassischen Dunnage Warehouses sind diese modernen Hallen weit entfernt, aber wer sagt dann, dass Tradition und Romantik Whisky erzeugen.
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