Freitag, 22. November 2024, 21:00:05

Wir verkosten: Ardbeg Blaaack Committee Release 2020 50,7% vol.

Ardbeg und Pinot Noir-Fässer - geht das zusammen? Wir finden es mit einem Sample heraus

Ardbeg Blaaack
Committee Release 2019
50,7% vol.

Sample: Ardbeg Deutschland
Verkoster: Bernhard Rems

Ab 3. März ist er für Committee-Mitglieder erhältlich – der neue Ardbeg Blaaack, ein altersloser Ardbeg aus neuseeländischen Pinot Noir-Fässern, die Abfüllung zum zwanzigjährigen Jubiläum des Ardbeg Committees. Zum Ardbeg Day am 30. Mai wird es wieder die „Publikumsversion“ davon geben – der gleiche Whisky mit etwas weniger Alkoholstärke.

Wir verkosten aber natürlich zunächst einmal den Ardbeg Blaaack Committee Release, den wir von Ardbeg Deutschland zur Verfügung gestellt bekommen haben – unser herzlicher Dank dafür geht wie in jedem Jahr an Tobias Russ.

Nun aber zu den Tasting Notes:

Nase

Nach kurzer Wartezeit öffnet sich der Whisky und bringt zunächst, typisch für das Weinfass, viel Süßes an die Nase: angeröstetes Paprikapulver, Weingummi, Maraschinokirsche und die süßlichen Komponenten von Tabakblättern. Nur wenig Rauch ist an der Nase wahrnehmbar, dazu noch warmes Balsaholz, erloschenes Lagerfeuer und etwas von einem elektrischen Britzeln. Nach einiger Zeit kommt dann der leichte Kuhstall, der gerne aus torfigen Destillaten durchschlägt. Insgesamt erscheint das alles weich, blumig, mit einem sanften Pfeffer hinten nach.

Gaumen

Auch hier beginnt es weich, fast schmeichelnd, öffnet sich dann aber fast aufbrausend und explosiv hin zu einer fruchtigen Melange aus Kirsche, Birne, Fruchtkompott mit Rhabarber. Pfeffrige, knisternde Obertöne mengen sich dazu, Bittertöne von Kaffeepulver, etwas Säure, Ruch, Ruß und Bitterschokolade. Der Pinot Noir macht sich keine Mühe, sich hinter dem Whisky zu verbergen, bringt noch einiges an Tannin dazu, ohne dabei abtrocknend zu werden.

Finish

Auch hier die Weinnoten, dazu Holzrauch. Der Geschmack besetzt den Hals und bleibt lange darin liegen.

Alles in allem

Man muss kein Fan von Weinfinishes sein um zu bemerken, dass Dr. Bill Lumsden, dem Director of Distilling, Whisky Creation and Whisky Stocks bei Ardbeg, ein spannender Ardbeg gelungen ist. Jedermanns Liebkind wird er wohl nicht sein, aber man kann seinen Spaß mit ihm haben und von den bisherigen Committee Releases unterscheidet er sich deutlich genug, um als Jubiläumsabfüllung heraus zu stechen. Der Ardbeg Blaaack Committee Release tritt wuchtig auf – den Vorwurf der Subtilität muss er sich nicht gefallen lassen. Aber wer Pinot Noir als Bestandteil der Geschmackskomposition verwendet, der will auch nicht kleckern, sondern klotzen. Es wird auch interessant zu sehen sein, wie er sich dann in der regulären Abfüllung mit weniger Prozenten schlägt – denn der gewisse Druck, den die 50% vol. liefern, tut dem Gesamteindruck durchaus gut.

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