Montag, 23. Dezember 2024, 00:46:23

Wir verkosten: Ardbeg Kelpie, 46%

Unsere Eindrücke vom Ardbeg Kelpie, der heute am Ardbeg Day offiziell vorgestellt wird

Ardbeg Kelpie
Islay Single Malt, Release zum Ardbeg Day
46% Vol Alk.
Verkoster: Bernhard Rems
Sample von Ardbeg

Nase: Zunächst, kurz nach dem Öffnen, sehr verhalten. Der Whisky öffnet sich aber sehr rasch und bietet dann den typischen Torf, maritime, algige Noten, dazu ein intensives Kräuterbouquet. Tang am Rand des Hafens, deutliches Harz und etwas butterige Süße vermischen sich zu einem recht intensiven Eindruck.

Gaumen: Der Kelpie beginnt unerwartet süß, dann wird er schnell pfeffrig und torfig. Nelkenöl, etwas Schokolade, holzige Noten, die sich irgendwo zwischen Eichenwürze und frisch gebrochenen Ästen einpendeln. Sehr dunkle Schokolade, ummantelt von hauchzartem Rauchspeck, hinten nach dann leichte, schwer zu greifende Fruchtnoten und wieder das Nelkenöl.

Finish: Ölig und dicht im Abgang, Rauch, Teer und Süße sowie etwas Pfeffrigkeit changieren in beeindruckender Länge. Ganz hinten dann bleiben Jod und wieder das Nelkenöl.

Alles in allem: Der Kelpie verträgt nach dem Öffnen Zeit im Glas – nein, er fordert sie. Gleich getrunken liegt die Pfeffrigkeit über allem, aber nach einigen Minuten geht sie zurück, der Whisky öffnet sich und zeigt seine gesamte Bandbreite. Mit seinen 46% kommt er nicht ganz so wuchtig wie die Committee-Abfüllung, aber den grundsätzlichen Charakter von ihr hat er durchaus behalten (unsere Besprechung dazu finden Sie hier). Ein typischer Ardbeg – mit einem interessanten, maritimen Twist – ganz dem Namen entsprechend. Falls Sie heute eine Veranstaltung zum Ardbeg Day besuchen: Freuen Sie sich auf ihn. Er weiß zu gefallen.

Der Ardbeg Kelpie wird heute am Ardbeg Day offiziell vorgestellt. In den Shops in Deutschland ist er ab dem 12. Juni 2017 zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 92,00€ zu erhalten – solange der Vorrat reicht.

Seit 2016 verzichten wir in unseren Tasting Notes auf numerische Bewertungen und geben unseren Eindruck nur mehr über die Beschreibung wieder. Wir tragen damit unserem Gefühl Rechnung, dass man mit einem starren Punkteschema Vergleiche forciert, die den Whiskys nicht gerecht werden. PS: Wir haben Geschmack. Unseren. Nicht Ihren. Unsere Verkostungsnotizen sind also kein richterliches Urteil, sondern unser persönlicher Eindruck.

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