Ardbeg Traigh Bhan 19yo Batch 2
Islay Single Malt Whisky
46,2%
Bourbon- und Oloroso-Fässer
Sample von: Ardbeg Deutschland
Verkoster: Bernhard Rems
Den ersten Traigh Bhan mochten wir sehr, er war mit Tiefgang ausgestattet und ein echter Genusswhisky, einzig der etwas lasche Abgang fiel uns als kleine Trübung auf – dementsprechend gespannt waren wir, als wir die zweite Ausgabe des neuen jährlichen Standards aus der Brennerei Ardbeg durch LMVH Deutschland zugesandt bekamen. Wird er die hohen Erwartungen, die man nach der Erstausgabe in ihn setzen muss, auch erfüllen können? Lesen Sie hier unseren Eindruck zum Ardbeg Traigh Bhan 19 Jahre Batch 2, den es ab heute um ca. 220 Euro (Preis in Deutschland) online bei Ardbeg und ab 14. September in den Embassies und im ausgewählten Fachhandel gibt.
Nase: Elegant, ein ferner frisch geteerter Weg in der Spätsommersonne, dazu dezent rauchige Noten, etwas Limette oder Sauerampfer, Brotgewürz und ein wenig warmes Leder. Die Nase ist typisch Ardbeg, aber hintergründiger als bei den jungen Wilden, sogar ein leichter floraler Anklang offenbart sich mit der Zeit.
Gaumen: Der erste Antritt ist ölig, fast cremig – man wartet, rollt ihn im Mund herum und erfreut sich an der Textur, und plötzlich brandet eine Salzwoge, branden ein Schwall Tang und ja, sogar medizinsche Noten mit voller Wucht an. Da sind dann würzige Anisnoten, die glosende Lagerfeuerglut von Ardbeg drängt nach vorne und die Limette ist wieder da. Das Süße, der verbrannte Vanillepudding, den Ardbeg so gerne zeigt, den findet man nicht oder nur in Ansätzen, hier liegt der Fokus mehr auf dem Salz und dem Rauch und dem Gewürz.
Finish: Hier ein schönes Decrescendo, Rauch und etwas medizinische Töne, getrocknete Alge und Meerwasser auf die Glut des Lagerfeuers. Das Finish ist lang und angenehm, am längsten bleiben die rauchigen Töne.
Alles in allem: Ein exzellenter, weil gut gealterter Ardbeg mit einer deutlichen Körperlichkeit, sehr präsent. Man kann mit Fug und Recht sagen, dass er noch eine Steigerung zur letztjährigen Ausgabe darstellt, denn das Finish ist nun dem Rest des Geschmackserlebnis angemessen und komplementiert den wirklich schönen Eindruck am Gaumen. Komplex, in den entscheidenden Phase kräftig, sehr typisch – was wäre daran nicht zu mögen?