Das Zähneknirschen beim Whiskykauf ist für viele von uns schon ein relativ lautes Geräusch. Vergleicht man die Preise von vor einigen Jahren mit denen von heute, könnte man meinen, Whisky hätte sich in Gold verwandelt – und wer sich eine Whiskysammlung wie unten abgebildet anlegen will, der sollte schon unverschämt viel Geld haben.
Es könnte und wird aber aller Voraussicht nach noch schlimmer kommen: Alle Rahmenbedingungen deuten darauf hin, dass Whisky in absehbarer Zeit noch einen weiteren Preissprung vollführen wird. Im Newsletter eines großen und immer bestens informierten österreichischen Händlers werden die Gründe dafür auch sehr exakt angeführt:
Die Nachfrage nach Malt Whisky ist weltweit weiterhin sehr hoch. Vor allem ältere Malts werden immer rarer. Die Distilleries und Abfüller tragen dem verknappten Angebot durch Preissteigerungen in diesem Segment Rechnung.
Die gesteigerten Gestehungskosten (teures Malz, teure Fässer) verursachen jedoch auch für jüngere Whiskys höhere Preise.Der wichtigste Faktor ist jedoch der schwache Euro. Von 2009 bis Anfang 2015 hat der Euro gegenüber dem Britischen Pfund um ca. 25 % abgewertet. Allein in den letzten 10 Monaten wurde der Euro gegenüber dem Britischen Pfund um ca. 15 % schwächer, von Weihnachten 2014 bis Anfang Februar 2015 um ca. 8 %.
Die Kursschwankungen der letzten Jahre konnten wir durch genaue Beobachtung der schwankenden Wechselkurse und punktgenaue Zahlungen bei günstigen Kursen zum Teil abfedern, was aber aktuell nicht mehr möglich ist.
2014 wurde die Alkoholsteuer von 10,– für 1 Liter 100 % Alkohol auf 12,– angehoben, wurde somit 20 % teurer. Das spielt vor allem bei preisgünstigeren Produkten eine spürbare Rolle
Transporte wurden in den letzten Jahren um einiges teurer. Die geplante flächendeckende Maut für LKW wird einen erneuten Preisschub bei den Transporten bedeuten.
All das, so der Händler in seinem Newsletter, macht Preissteigerungen in der nächsten Zeit unvermeidbar. Und auch wenn der dritten Punkt eine spezifisch österreichische Angelegenheit ist, gilt der Rest natürlich und leider auch für Deutschland. Gerade die Euroschwäche werden wir alle wohl noch zu spüren bekommen…