Aus dem Sydney Morning Herald haben wir eine Geschichte über eine Destillerie, die regelmäßig in Beiträgen über die interessantesten Brennereien auf Tasmanien vorkommt: die Nant Distillery. Diesmal ist der Anlass aber ein weniger erfreulicher: Die Zeitung hat Sorge, dass dort nicht alles mit rechten Dingen zugeht, was die Möglichkeit, in Fässer zu investieren, betrifft.
Die Geschichte ist die Folgende: Die Nant Distillery bietet Investoren Fässer an, bei denen man sich um 25.000 australische Dollar einkaufen kann – mit einem garantierten Rückkauf, wenn der Whisky reif ist. Beim Rückkauf zahlt die Destillerie dann einen höheren Preis, der einer jährlichen Rendite von 9.55% entspricht (ein stattliches Versprechen in Zeiten der Nullzinsen).
Haken eins an der Sache, so der Sydney Morning Herald: Wann ein Fass reif ist, bestimmt die Destillerie. Und dem Vernehmen nach sind zwar die ersten Fässer nach vier Jahren „reif“ gewesen, nun aber sollen einige Investoren das Gefühl haben, zu lange warten zu müssen und immer wieder vertröstet zu werden.
Haken zwei: Der Besitzer der Destillerie, ein gewisser Keith Batt, ist auch Immobilienmakler. Oder besser gesagt: Er war es. Denn vor Weihnachten ging er mit seiner Immobilienfirma pleite und hinterließ Schulden in der Höhe von 16 Millionen australischen Dollar. Zudem wird die Firma hinter der Nant Distillery gerade so umstrukturiert, dass Mr. Batt darin nicht mehr in verantwortlicher Rolle auftaucht.
Die Firma kommentierte zwar, dass die persönlichen Finanzen von Keith Batt und die des Unternehmens völlig getrennt zu betrachten seien, aber es scheint, als wären die Investoren dennoch nervös geworden, denn Investitionen in Whiskyfässer ist keine durch irgendwelche Gesetze geschützte Anlageform und sie tragen das Risiko eines Ausfalls zu 100%.
Der Artikel im Sydney Morning Herald enthält auch ein Video zu dem Thema – jedenfalls eine spannende Geschichte, die wir natürlich weiter verfolgen werden…
Titelbild: Nant Distillery