Im November legte die schottische Regierung ein Papier zur Begutachtung bis zum 9. März vor, dass extrem strenge Beschränkungen bei Werbung für und Kommunikation über alkoholische Getränke vorsieht (wir berichteten). Eine endgültige Entscheidung ist hier noch nicht gefallen, der Prozess der Meinungsbildung sowie -findung noch nicht abgeschlossen, und die Argumente für und wider dieser Maßnahmen werden gesucht, gefunden und veröffentlicht. Hier heißt es dann auch für alle Beteiligten, auch auf kleinere Statements aufmerksam zu werden und entsprechend zu reagieren. So wie zum Beispiel heute: In Bemerkungen, die im Rahmen einer Konsultation zur Beschränkung von Werbung und Verkaufsförderung für Alkohol, hieß es nach The spirit business:
“Without branding and other marketing strategies, alcohol products in each beverage sub-sector are essentially variations of the same thing.”
Übersetzt: Ohne Branding und andere Marketingstrategien seien Alkoholprodukte in jedem Untersektor im Wesentlichen Variationen derselben Sache. Und natürlich muss so eine These nicht lange auf Widerspruch warten. Whisky Consultant und Broker Blair Bowman findet, die „Ignoranz“ der schottischen Regierung sei „erstaunlich“. Der Bericht habe Jahrhunderte des Geschicks und Handwerks in der Herstellung von Scotch Whisky, einer „weltweit ikonischen Spirituose“, auf „nur eine Spielerei“ reduziert. Bereits vor zwei Tagen zeigte er sich gegenüber der BBC wütend bezüglich des Berichtes.
Und auch die Scotch Whisky Association als Interessenverband der Scotch-Whisky-Industrie reagierte. Sie sei tief besorgt über die Maßnahmen, die die schottische Regierung vorgelegt hat und verwies auf ihre eigenen Code of Practice for the Responsible Marketing and Promotion of Scotch Whisky, dem sie erst im November die Influencer Guiding Principles hinzufügte (wir berichteten).