Freitag, 22. November 2024, 06:28:46

Exklusiv: Ein Besuch bei der James Sedgwick Distillery in Südafrika (Teil 1)

Ein Rundgang durch die Brennerei, die Single Malt und Grain Whisky erzeugt - mit vielen Bildern und Videos

Nordöstlich von Kapstadt, mitten in der südafrikanischen Weinregion und von der Stadt am Kap aus in knapp einer Stunde erreichbar, liegt der Ort Wellington – und an dessem westlichen Eingang die James Sedgwick Distillery. Uns präsentiert sie sich bei unserem Besuch vor der Kulisse der schroffen Berge, durch die der für den Grain Whisky aus der Brennerei namensgebende Bain’s Kloof Pass führt, als weißes Kleinod unter dem strahlend blauen Sommerhimmel der südlichen Hemisphäre.

Blick zum Eingang der James Sedgwick Distillery. Bild © Whiskyexperts 2019

Die Brennerei selbst gibt sich als solche durch ihr Pagodendach erkennbar – allerdings ist dieses hier, abgesehen vom schmucken Aussehen, funktionslos und ziert den Turm mit den Grain Stills, die den Großteil der Produktion hier ausmachen.

Das ikonische Pagodendach der James Sedgwick Distillery. Bild © Whiskyexperts 2019

Vor Ort werden wir vom Gründer und Master Distillery Andy Watts, einem ehemaligen englischen Cricketprofi, den es noch als Sportler nach Südafrika verschlagen hat (wer mehr über Andy und seine Geschichte erfahren will, findet hier ein Video, in dem er darüber erzählt), herzlich begrüßt und ins Besucherzentrum geleitet. Obwohl es noch nicht Mittag ist, wird es draußen mit über 30 Grad schon sehr warm.

Ein Blick in das Besucherzentrum. Bild © Whiskyexperts 2019

Drinnen sind wir alleine mit Andy Watts – die Destillerie ist für Besucher nur am Freitag und Samstag geöffnet, unseren Besuch hat man für Donnerstag arrangiert.

Andy erzählt uns kurz über die Geschichte der James Sedgwick Distillery, die im Jahr 1977 beginnt und nach wie vor die einzige Whiskybrennerei auf dem afrikanischen Kontinent darstellt:

Auch in diesem Schaubild ist die Geschichte der Brennerei und der Whiskyproduktion in Südafrika sehr schön dargestellt:

Whisky in Südafrika und in der James Sedgwick Distillery. Bild © Whiskyexperts 2019

In der James Sedgwick Distillery werden zwei verschiedene Whiskys hergestellt: Der Bain’s Cape Mountain Whisky ist ein vielfach ausgezeichneter Grain Whisky, der im Jahr 2018 bei den World Whisky Awards sogar als bester Grain der Welt prämiert wurde. Er ist auch im deutschen Sprachraum erhältlich. Leider nicht bei uns gibt es den Three Ships Single Malt Whisky, der in verschiedenen Altersstufen und mit diversen Sonderabfüllungen angeboten wird.

Video: Die Abfüllungen im Display

Damit ist die James Sedgwick Distillery eine der wenigen Brennereien weltweit, in der sowohl Grain Whisky als auch Malt Whisky erzeugt werden. Der Unterschied im Produktionsablauf der beiden Whiskyarten ist in einem Schaubild im Besucherzentrum übrigens hervorragend herausgearbeitet. Oben die Grain-Produktion, unten der Malt Whisky:

Grain vs. Single Malt in der Produktion. Bild © Whiskyexperts 2019

Hier nochmals alle Produkte der Core Range der James Sedgwick Distillery:

Die Core Range der Brennerei. Bild © Whiskyexperts 2019

Gemeinsam mit Andy Watts gehen wir nun aus dem Besucherzentrum zur Brennerei. Dort wird gerade Grain produziert (8 Monate im Jahr ist Grain Season, jeweils an die zwei Monate wird Single Malt produziert oder die Anlage zur Wartung stillgelegt. In großen Lastern wird südafrikanischer Mais angeliefert:

Grain wird zur James Sedgwick Distillery geliefert. Bild © Whiskyexperts 2019
Grain wird zur James Sedgwick Distillery geliefert. Bild © Whiskyexperts 2019

Gelagert wird das Getreide in einem Silo hinter dem Gebäude mit der Mühle – täglich werden zwischen 60 und 90 Tonnen verarbeitet:

Getreidesilo bei der James Sedgwick Distillery. Bild © Whiskyexperts 2019

Wir werfen auch einen kurzen Blick auf die Mühle, die die Körner aufbricht, damit sie dann vermaischt werden können.

Getreidemühle der James Sedgwick Distillery. Bild © Whiskyexperts 2019

Jetzt geht es ins Stillhouse. Zunächst sehen wir uns die beiden Stills für die Single Malt Produktion an. Wash Still und Spirit Still sind exakt gleich groß. Sie wurden in Schottland von Forsyths gefertigt und nach Südafrika gebracht. Wenn man vor dem Spirit Safe steht, dann hat man einen formidablen Ausblick auf die Berge, die Wellington im Osten einfassen.

Video: Die Stills und der Spirit Safe

Die beiden Stills hier noch in ein paar Bildern eingefangen – und auch den Spirit Safe können Sie hier nochmals aus der Nähe betrachten. Da zur Zeit unseres Besuches gerade Grain-Saison war, ist er allerdings nicht in Betrieb:

Die Stills der James Sedgwick Distillery. Bild © Whiskyexperts 2019
Die Stills der James Sedgwick Distillery. Bild © Whiskyexperts 2019
Die Stills der James Sedgwick Distillery. Bild © Whiskyexperts 2019
Die Stills der James Sedgwick Distillery. Bild © Whiskyexperts 2019
Die Stills der James Sedgwick Distillery. Bild © Whiskyexperts 2019
Der Spirit Safe der James Sedgwick Distillery. Bild © Whiskyexperts 2019

Aktiv sind allerdings die Mash Tuns aus Edelstahl – der erste der beiden wird gerade mit lautem Zischen befüllt. Auch dazu ein kurzes Video.

Video: Mash Tuns aus Edelstahl

Die Column Stills für die Grainproduktion sind ein ungewohnter Anblick für jene, die die Pot Stills gewohnt sind. Schlank und hoch destillieren sie in einem einzigen Produktionsvorgang. Hier ein paar Bilder, inklusive der ältesten dort noch befindlichen Brennsäule:

Columns Stills, James Sedgwick Distillery. Bild © Whiskyexperts 2019
Columns Stills, James Sedgwick Distillery. Bild © Whiskyexperts 2019
Die älteste Column Still, James Sedgwick Distillery. Bild © Whiskyexperts 2019

Im Kontrollraum der Brennerei haben wir nochmals einen tollen Blick auf den Spirit Safe und die Pot Stills.

James Sedgwick Distillery. Bild © Whiskyexperts 2019

Wir fragen Andy Watts nach den Besonderheiten der Produktion hier – und haben seine Antwort in einem Video zusammengefasst. Ein schöner Blick hinter die Kulissen für alle, die sich für Details der Whiskyproduktion interessieren:

Im zweiten Teil unseres Berichts vom Besuch bei der James Sedgwick Distillery nehmen wir Sie mit zu den gigantischen Fermentern, zu den Anlagen, die die Brennerei zu einem Musterbeispiel der Nachhaltigkeit machen – und dann natürlich in die Fasslager, die sich anders präsentieren, als man es sich erwartet hätte. Bis dahin!

Zum zweiten Teil des Artikels geht es hier.

Im Sinne der in unseren Leitlinien vorgegebenen Transparenz geben wir bekannt, dass die Reisekosten nach Südafrika und die Kosten für den Aufenthalt dort von der Redaktion getragen wurden. Der deutsche Importeur Diversa und die James Sedgwick Distillery haben uns bei der Organisation des Besuchs perfekt unterstützt. Dafür und für die gastfreundliche Aufnahme unseren herzlichsten Dank!
Die James Sedgwick Distillery nimmt keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

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