Am 24. März 2021 traten durch ein falsch montiertes Ventil in der Destillerie Glenlossie über 10.000 Liter siedendheißes Pot Ale aus und verbrühten eine Arbeiter an der Schulter, den Armen, Beinen und am Rumpf, was zu einer Verbrennung von 30% der Körperoberfläche führte. Der Geschädigte musste zwei Wochen in der Intensivstation behandelt werden (auch durch ein herbeigeführtes Koma). Sechs Monate konnte er nicht arbeiten, ein Jahr später ging er in Pension.
Diageo musste vor Gericht – und bekannte sich dort schuldig, gegen die Gesundheits- und Sicherheitsgesetze verstoßen zu haben und übernahm die Verantwortung für das falsch montierte Ventil, das den Unfall auslöste, und dessen mangelhafte Überprüfung. Der Richter schätzte die Schuld als mittelschwer ein und folgte der Argumentation der Verteidigung, dass der Unfall nicht auf generelles Fehlverhalten des Unternehmens zurückzuführen sei sondern man ihn als isolierten Zwischenfall betrachten müsse. Die Strafe von 537.500 Pfund wurde der Schudlschwere angemessen festgesetzt.
Diageo bedauerte in der Verhandlung den Unfall und seine Konsequenzen und bat den langjährigen Angestellten um Entschuldigung. Man gab auch bekannt, dass ein Zivilprozess, in dem es um die finanzielle Entschädigung des Opfers geht, kurz vor einer gemeinsamen Regelung steht.
Fälle wie dieser zeigen, dass Whiskyproduktion keine triviale Angelegenheit ist und Arbeitsschutz bei allen Destillerien höchste Priorität genießen muss. Gänzlich wird man wohl Unfälle nie verhindern können, aber man muss das Menschenmögliche dafür tun.