Die indische Destillerie Paul John, zu 51% in Besitz von Sazerac, hat nach einem Artikel in The Spirits Business seine Produktions in der Brennerei in Goa von 1,5 Millionen Liter auf 3 Millionen Liter verdoppelt und plant, nach dem Jahr 2023 eine neue Brennerei zu errichten.
Michael D’Souza, der Master Distiller dort (vor fünf Jahren führten wir mit ihm vor Ort ein Videointerview, das Sie hier sehen können) meinte, dass die neue Destillerie dann im Süden Indiens gebaut werden würde, nicht in Goa.
In dem Gespräch, das The Spirits Business mit D’Souza führte, kündigte er auch einen in Rumfässern gefinishten Whisky an, der durch die Zusammenarbeit mit einer Rumbrennerei auf Barbados möglich wurde. Die Veröffentlichung sei in einigen Monaten, spätestens aber in einem Jahr geplant.
Auf die Frage, was Paul John von anderen indischen Whiskybrennereien unterscheidet, wies er im Gespräch auf die geografische Lage der Destillerie hin, die eine gänzlich andere Reifung als im Norden oder Süden Indiens ermögliche. Während die Bedingungen im Norden und Süden viel trockener seien und daher der Alkoholgehalt in den Fässern eher dazu tendiere, zu steigen, sinkt er in Goa durch die stärkere Luftfeuchtigkeit schneller ab. Nach fünf jahren sei er von 63% auf 58% gesunken – das bedeute weniger Einsatz von Wasser, wenn man den Whisky auf 46% bringen wolle.
Die Hauptmärkte von Paul John sind international, nicht in Indien selbst – dort herrsche, so D’Souza, (noch) eine andere Trinkkultur. Hauptmärkte seien die USA; Deutschland, Frankreich und Polen sowie Japan.
Machen Sie doch mit uns einen Rundgang durch die Brennerei in Goa. Teil 1 mit Bildern und Videos finden Sie hier, Teil 2 hier.