Freitag, 22. November 2024, 07:36:38

TSB: Kommt der Preisschock? Wie Destillerien mit den gestiegenen Kosten umgehen

Die Inflation belastet auch Destillerien - egal ob Energie, Glas, Transport. Wo die Probleme liegen und wie man sie zu lösen versucht.

Es ist vielleicht nicht mehr die Ruhe vor dem Sturm, in der sich die Whiskyindustrie zur Zeit befindet, aber es ist wohl auch nur ein kleiner Vorgeschmack dessen, was noch auf sie – und wohl damit auch auf uns, die Konsumenten – zukommen wird: Energie, Kosten für Glas, Korken, Kartons, für Gerste und Transport; all das steht erst am Anfang einer unangenehmen Entwicklung.

57% der Brennereien haben laut SWA (Scotch Whisky Association) in den letzten 12 Monaten Energiekostensteigerungen von mehr als 10% gesehen – und fast ein Drittel erwartet, dass sich in den nächsten 12 Monaten die Energiepreise verdoppeln werden. Fast drei Viertel der Betriebe erwartet auch mehr als 50% Mehrkosten beim Transport der Ware.

The Spirits Business hat sich in einem interessanten Artikel bei verschiedenen Brennereien umgehört und die Stimmung zusammengefasst. Und da zeigt sich eines: Neben den stark steigenden Energiekosten ist sind vor allem lange Lieferzeiten für Ausrüstung und Ersatzteile sowie eine wirklich bedrohliche Knappheit an Glas die Dinge, die die größten Sorgenfalten auf die Stirn der Verantwortlichen zaubern.

Anthony Wills, Gründer und Geschäftsführer bei Kilchoman, erwartet keine Besserung in absehbarer Zeit, was Lieferketten und Kosten betrifft. Man warte noch bis Ende des Jahres, was die Preise der Whiskys angeht, dann würde man weitersehen, ob man die Kostensteigerungen weitergeben müsse. Die größten Sorgen bereiteten ihm aber die Knappheit an Glasflaschen – man habe nur einen Lieferanten, der die Kilchoman-Flaschen herstellt, und der hätte einfach große Lieferschwierigkeiten. Man habe deswegen sogar schon Veröffentlichungen ein wenig nach hinten verschieben müssen.

Auch bei Teeling sind die Kosten stark gestiegen, 40% bei Glas, 50-70% bei Energie. Man konzentriere sich jetzt darauf, ohnehin geplante Energiesparmaßnahmen zügig umzusetzen, und man überlege auch, auf Überverpackungen zu verzichten. Zudem baue man nun Solarpanel aufs Dach der Brennerei.

Der Artikel in The Spirits Business berichtet weiter aus anderen Ländern wie Australien – und aus der Lektüre kann man entnehmen, dass Nachhaltigkeit und Energiesparen wohl die besten Antworten sind, die die Brennereien momentan auf die Situation haben. Ob das aber Preissteigerungen bei den Endprodukten, also bei Whisky und Whiskey, verhindern wird, bleibt zu bezweifeln…

1 Kommentar

  1. Nun das wird die Nachfrage wohl etwas einschränken….. 🙂

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