Wie schreiben wir an dieser Stelle manches Mal so schön, so gerne und gleichzeitig auch recht selten: Wir empfehlen nicht nur eine Abfüllung, sondern gleich eine ganze Destillerie, der wir mehr Aufmerksamkeit wünschen. Und in diesem Monat ist mal wieder soweit. Unsere Suche nach einer Abfüllung, die uns in den Punkten Preis, Qualität und Verfügbarkeit überzeugt, führt uns diesen Monat in die Vereinigten Statten von Amerika. Genauer nach Frankfort, Kentucky. Denn unsere Wahl im Mai 2022 fällt auf die Buffalo Trace Distillery im Allgemeinen und den Buffalo Trace 45% Vol. im Besonderen.
Wirklich lange her
Die Destillerie Buffalo Trace kann auf eine ganz lange Geschichte zurückblicken. Das behaupten viele andere von sich auch, und des öfteren haben wir dies hier an dieser Stelle hier geschrieben. Zeit ist wie vieles andere relativ, doch die Anfänge der Buffalo Trace liegen wirklich schon lange zurück. Wirklich lange!
Auf der Suche nach ihren eigenen Wurzeln kann die Brennerei auf ihrem Gelände auf das Gebäude „The Old Taylor House“ zeigen, welches aus dem Jahr 1792 stammt. In ihrem eigenen Unterlagen blätternd, kann Buffalo Trace eine kontinuierliche Brennerei-Tätigkeit seit 1857 vorweisen. Die Zeit der Prohibition überstand die Destillerie, in dem sie – als eine von nur sechs lizenzierten Destillerien in den USA – für Apotheken medizinischen Whiskey herstellen durften. Und dies auch selbstverständlich taten.
Mit dem Titel der am längsten kontinuierlich arbeitenden Whiskey-Brennerei in den USA kann sie sich allerdings nicht schmücken: Die nachweisbaren Ursprünge der Burks‘ Distillery in Loretto, Kentucky (heute wird dort Maker’s Mark hergestellt) reichen bis ins Jahr 1805 zurück. Das Guinness-Buch der Rekorde gibt dieser Destillerie deshalb diesen Titel, und wir können da auch nicht widersprechen. Und wollen es auch nicht.
Viele Namen – Viele Marken
Hinter solch einer langen Geschichte stehen natürlich auch viele Besitzer-Wechsel, Aus- und Neubauten, Master Destiller und Umbenennungen. Lange hieß die Brennerei Old Fashioned Copper (O.F.C.) Distillery, in der langen Liste der Eigentümer und Direktoren finden wir unter anderem Colonel Edmund Haynes Taylor Jr., George T. Stagg und Albert Bacon Blanton. Lange tätig als Master Distiller war unter anderem Emeritus Elmer T. Lee. Auf ihrer Website würdigt die Brennerei diese Legendary Craftsmen und stellt ihre Tätigkeiten und Verdienste ausführlich dar. Doch damit nicht genug: Manche werden noch mit einer eigenen Abfüllung gewürdigt und leihen ihren Namen einem der verschiedenen Whiskeys, die in der Buffalo Trace Distillery hergestellt werden. Der jetzige Name Buffalo Trace wurde übrigens erst 2001 eingeführt. Er erinnert daran. dass an diesem Ort ein Pfad der Büffelherden befand, die in der Nähe dann den Ohio River überquerten. Und damit beenden wir aus die geschichtlichen Exkurse und füllen unser Glas.
Etwa größer mit mehr Volumen
Aus dem großen Portfolio wählen wir die nach der Brennerei benannte Abfüllung, greifen jedoch zur größeren 1-Liter-Vorteilspackung. Diese weist mit 45 % Vol. etwas mehr Alkohol auf als die 0,7-Liter-Variante, den wir hier auch wunderbar eingebunden vorfinden. In der Nase zeigt Buffalo Trace dann deutlich wahrnehmbar Vanille-Noten, die von einer feinen Toffee-Note begleitet werden. Dahinter verbirgt sich noch ein Anflug einer leichten Würzigkeit, die insgesamt den stimmigen und einladenen Eindruck dieses Bourbon abrundet. Holzige Aromen treten deutlich am Gaumen hervor und bleiben als würziges Aroma, zur der sich noch eine leichte orangen-hafte Spritzigkeit gesellt. Das recht kräftige, jedoch nicht voluminöse Finish beendet unseren Genuss eines ausbalancierten Kentucky Straight Bourbon Whiskeys mit einer gewissen angenehmen und zugänglichen Leichtigkeit.
Buffalo Trace mit 45 % Vol. in der großen Flasche findet sich bei manchem Fachhändler. Diese Abfüllung ist für um die 30 € erhältlich und sticht so mit ihrem Preis-Leistungs-Verhältnis deutlich heraus. Wer sich näher mit diese Brennerei beschäftigen möchte, findet auf unserer Website eine Vielzahl von Posts. Zusätzlich lohnt sich ein Blick auf die Internet-Präsenz der Buffalo Trace Distillery. Neben ihrer eigenen, ausführlich dargestellten Geschichte finden sich dort auch teilweise historische Fotos, so wie die detaillierte Darstellung der Herstellung in der Brennerei, die in diesem Jahr mit dem Titel Global Distiller of the Year 2022 bei den Icons of Whisky ausgezeichnet wurde. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern im Internet.
In diesem Sinne: slàinte mhath! Und bleiben Sie neugierig.