Donnerstag, 26. Dezember 2024, 15:41:38

Wir verkosten: Glentauchers 6yo, A. D. Rattray, Sherry Butt, 65%

Aus dem neuesten Batch von Abfüllungen, die der unabhängige Abfüller A. D. Rattray auf den Markt gebracht hat, stechen zwei ganz besonders heraus: ein Old Pulteney mit 5 Jahren und ein Glentauchers mit 6 Jahren. Ein Fass dermaßen jung abzufüllen bedeutet beim Abfüller des Vertrauens (und für Rezensent Bernhard Rems ist A. D. Rattray ein solcher), dass es trotz oder wegen seiner Jugend etwas Besonderes bieten muss. Für diese Verkostungsnotiz haben wir uns den Glentauchers 6yo (Teilabfüllung aus dem Sherry Butt 900281) ins Glas gefüllt, von dem es 480 Flaschen zu einem Preis von knapp unter 50 Euro gibt.

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Nase: Sherry. Und was man sonst noch sagen kann: Sherry. Dann eine Packung Rumfrüchte, satte dunkle Schokolade und Crème brûlée. Was auffällt: Die 65% Alkohol sind in der Nase nicht wirklich präsent – es gibt Whiskys mit 40%, die schärfer riechen. Differenziert ist der Kerl nicht, sondern laut und deutlich Sherry.

Gaumen: Und hier ist ebenfalls der Sherry im Vordergrund, aber dann findet man auch noch andere Noten wie wiederum Schokolade, Fudge, fetter Kakao und Abwaschhandschuh (jedoch nicht unangenehm, so seltsam das klingen mag). Dann etwas schwarze Kirsche, aber immer eingebaut im Sherry. Der Alkohol nimmt sich die Zungenseiten vor, aber das gibt sich nach dem ersten Schluck – die 65% verhalten sich umso unauffälliger, je länger man sich für den Whisky Zeit lässt.

Finish: Der bleibt. Der bleibt vor allem in der Nase, süß und warm.

Alles in allem: Für das Alter komplett unmetallisch und ein Sherry-Wonneproppen. Gut, einen Destilleriecharakter sucht man in ihm vergebens, da ist wirklich der Sherry dominant und bestimmend. Bekommt er einige Zeit Luft, ist der Alkohol sehr erträglich für seine 65%. Für mich sehr gut, ganz besonders, wenn man das Alter in Betracht zieht. Wäre ein Tipp für einen Whisky zur Adventszeit, gemeinsam mit Lebkuchen am Abend im Lehnstuhl – auch Datteln nebenher kann ich mir wunderbar vorstellen. Wer Sherry mag und sich an der satten Fassstärke nicht stößt, der wird sich ein wenig verlieben…

 

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