Gut gereifte Grains können einen Genießergaumen durchaus in Verzückung versetzen. Was sonst als günstiger “Füllstoff” für Blends verwendet wird, wandelt sich im richtigen Fass mit genügend Zeit zu einem echten Erlebnis. Grain Whiskys schmecken anders als Malt Whiskys, ja, und das muss man mögen, wenn man es aber tut, dann kann man hier schöne alte Schätze entdecken (zu wesentlich christlicheren Preisen als bei gleichaltrigen Malts).
Serge Valentin hat heute vier alte Grains verkostet (einen davon, den Port Dundas 52yo aus den Diageo Special Releases, auch Angus MacRaild), und alle vier können vor seinem strengen Gaumen bestehen, auch wenn er zugibt, dass er eigentlich kein besonderer Fan von Grain Whiskys ist. In den hohen 80er punkten aber dennoch alle bei ihm:
- Carsebridge 35 yo 1982/2017 (50.8%, La Maison du Whisky, Artist #7, hogshead, cask #74690, 198 bottles): 85 Punkte
- Cambus 25 yo 1991/2017 (52.7%, Which Tasting Circle, sherry cask): 87 Punkte
- Blended Grain 52 yo 1964/2017 (47.9%, Hunter Laing, Sovereign, bourbon barrel, cask # 13327, 221 bottles): 88 Punkte
- Port Dundas 52 yo 1964/2017 (44.6%, OB, Special Release, refill American oak hogsheads, 752 bottles): 86 Punkte (Angus: 87 Punkte)