Es scheint, als sei bei Serge gerade die Periode „Tue Dir Gutes und rede darüber“ ausgebrochen: Nach hervorragenden Abfüllungen aus der Destillerie Talisker gestern stehen heute zwei ausgezeichnete Abfüllungen aus Jura auf dem Programm. Serge meint in seiner Einleitung zur Verkostung, dass Jura viele der negativen Kommentare nicht verdiene, so wie auch Dalmore und Macallan, denn auch wenn man vom vielen Marketinggeschwätz, das seiner Meinung nach auch eine wenig arrogant wirken kann, genervt sei, so habe das keinen Einfluss auf die Qualität des Destillats. Man müsse sich ja nicht mit den in Eiche ersäuften NAS-Abfüllungen bewegen, sondern habe immer die Möglichkeit, eine Brennerei über gehobene Originalabfüllungen oder von Unabhängigen zu entdecken.
Das ist wohl nicht immer das billigste Vergnügen, aber gerade bei Whisky, wo Zeit durchaus auch ein Qualitätsmerkmal ist, das von Brennereien durch Lagerung teuer erkauft werden muss, sollte man manchmal einfach auch nicht knausern, sondern sich etwas gönnen, oder? Und man findet auch bei Standards manchmal echte Perlen, wie unser Whisky des Monats April 2019 beweist – ein Jura 10yo.
Hier jedenfalls seine beiden Entdeckungen aus der Verkostung, und die beiden UNabhängigen können jeweils hohe Wertungen und sehr viel Lob einheimsen:
- Jura 21 yo 1998/2020 (55.7%, Chapter 7, Monologue, bourbon hogshead, cask #2144, 284 bottles): 90 Punkte
- Isle of Jura 22 yo 1988/2010 (46%, Mo Or Collection, bourbon hogshead, cask #756, 352 bottles): 88 Punkte