Mittwoch, 09. Juli 2025, 05:35:05

Slyrs stellt neues Produktionsgebäude am Tag der offenen Brennerei vor (mit Galerie)

Am Tag des Deutschen Whiskys eröffnete die Brennerei mit einem Fest ihre neuen Produktionsstätten - ein Bericht von Petra Milde

Deutschlandweit wurde der Tag des Deutschen Whiskys am Samstag, den 28. Juni mit verschiedenen Festen und Veranstaltungen gefeiert. In Bayern, am Schliersee, präsentierte zum Beispiel SLYRS bei herrlichem Wetterdas neu gebaute Produktionsgebäude im Rahmen eines Festes zum Tag der offenen Brennerei.

Für uns war Petra Milde vor Ort, und hat einen Bericht und viele Bilder mitgebracht. Begleiten Sie sie in die neue Destillerie und lesen Sie, was sich bei SLYRS alles verändert hat:

GastartikelAutor: Petra Milde

Slyrs stellt neues Produktionsgebäude am Tag der offenen Brennerei vor

Acht Monate intensiver Bauzeit liegen hinter der Slyrs Brennerei. Nach dem Aus im September 2024 für die bisherige Brennanlage erfolgte der Abriss der alten Produktionshalle und ein Neubau an gleicher Stelle in Neuhaus am Schliersee. Eine moderne und effizientere Brennerei hielt Einzug und wird künftig den New Make für den Slyrs Whisky erzeugen.

Am 28.Juni 2025  erfolgte die feierliche Einweihung im Kreise geladener Gäste, doch den Neustart wollte man auch mit allen anderen Interessierten, Whiskyfreunden und Nachbarn gebührend fein und lud deshalb einen Tag später zum Tag der offenen Tür ein – pardon, zum Tag der offenen Brennerei. Draußen im Hof wurde für das leibliche Wohl in fester und flüssiger Form gesorgt, viele Sonnenschirme übernahmen die unbedingt nötige Beschattung und eine kleine Band sorgte auf der Bühne für musikalische Unterhaltung.

Vieles zu sehen und zu erfahren

Das eigentliche Interesse der Gäste galt natürlich dem, was im Gebäudeinneren zu sehen war: Die neue Brennerei konnte unter Augenschein genommen werden. Auf regelmäßigen Touren konnte man sich herumführen und in die Geheimnisse der Whiskyherstellung einweihen lassen – ganz allgemein oder Slyrs-speziell. Wer sich lieber auf eigene Faust umschauen wollte (oder auch künftig will…), dem stehen ausführliche Informationstafeln zur Verfügung, wie man es bereits von der „alten“ Slyrs-Brennerei kannte.

Im Tastingraum, der über eine neue Bar und eine geniale Aussicht nach draußen auf die Landschaft und nach drinnen auf gelagerte Fässer verfügt, konnte die ganze Vielfalt des Slyrs Whiskys verkostet werden. Spezielle Master Classes sorgten für vertiefende Einblicke und im Shop konnte man sich mit seinen Whisky-Favoriten eindecken.

Dass keine Frage unbeantwortet blieb, dafür sorgten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Slyrs, die auf ihren Posten an den Tresen und Theken nicht müde wurden, stolz ihre neue Brennerei und die unterschiedlichen Whiskyabfüllungen zu erklären. Andere mischten sich unter die Gäste, jederzeit offen für Gespräche und Fragen. Hans Kemenater habe ich entdeckt, Geschäftsführer und Master Distiller, ebenso Steffen Brand, Co-Geschäftsführer für Sales & Marketing, Helmut Knöpfle, Head of Brand Experience, Kilian Jonscher, Destillateur und Brand Ambassador, Destillateur Silas Fischer und viele mehr. Letzterer stellte übrigens die neue Distillers Choice Triple Cask Abfüllung vor, für die er die Fässer auswählte.

Im Zentrum des Interesses: Die neue Produktionsanlage

Um das neue Brennerei-Equipment aufzunehmen, steht nicht mehr Grundfläche als vorher zur Verfügung, die neue Produktionshalle hat aber eine Höhe von etwa 11 Metern, während man bei der alten mit 6 Metern auskommen musste. Slyrs hat mit dem Neubau die Produktionskapazität etwa vervierfacht auf 400.000 Liter jährlich, was man anfangs allerdings noch nicht einmal zur Hälfte ausschöpfen wird.

10 große Gärbehälter mit jeweils 10.000 Liter Volumen warten darauf, mit geläuterter Maische befüllt zu werden. Das Maischen geschieht in einem 2.500-Liter Maischebehälter, es sind also vier Ansätze nötig, um einen Gärbehälter zu füllen. Das verwendete Gerstenmalz wird in der Mühle im Eingangsbereich der Produktionshalle gemahlen, das Wasser kommt aus der Bannwaldquelle der Schlierseer Alpen. Die Hefe, die zum Gären zugesetzt wird, kauft Slyrs nun nicht mehr ein, sondern züchtet sie selbst als Reinhefe in einem 5.000-Liter-Behälter– eine Besonderheit, die man hauptsächlich von amerikanischen Whiskeybrennereien kennt.

Nach 5-6 Tagen Fermentation wird der Inhalt eines Gärtanks, ein „Bier“ mit etwa 8% vol Alkohol, auf die beiden Wash Stills verteilt, die jeweils 5.000 Liter fassen. Der Rohbrand, den das Bier zweier Gärtanks liefert, wird gesammelt und in der 6.000 Liter fassenden Spirit Still und durch einen zusätzlichen Verstärker von 30 – 35%igem Rohbrand zu etwa 70%igem Feinbrand destilliert. Vor- und Nachlauf werden sorgfältig abgetrennt. Die Anlage ist natürlich unter Verschluss und verplombt, wie es der deutsche Zoll verlangt.

Die Brennblasen werden über eine Hochdruck-Wärmepumpe mit heißem Wasserdampf erhitzt, einem sehr modernen Verfahren. Die Abwärme beim Herunterkühlen des Destillats in den Kondensatoren wird über ein Wärmetauschsystem zum Anheizen der nächsten Maische benutzt – ein Kreislauf, der wesentlich zur Energieeffizienz der neuen Brennerei beiträgt. Diese eigene Abwärme und eine PV-Anlage auf dem Dach liefern den überwiegenden Teil der von der Brennerei benötigten Energie; nur zu einem geringen Teil kommen Gas und Strom zum Einsatz.

Am Tag der offenen Brennerei wurde nicht produziert, wenn auch die Spirit Still munter eine klare Flüssigkeit verwirbelte. Als Besucher waren wir dankbar dafür, es war auch so warm genug an diesem Tag. In der nächsten Zeit heißt es dann für das Team, die nötigen Rädchen zu drehen und Feineinstellungen vorzunehmen, um wieder voll einzusteigen in die Produktion. Zwar herrscht im Moment noch kein Mangel, es lagern rund 4.000 Fässer mit Slyrs Single Malt und Rye, doch die Nachfrage nach deutschem Whisky ist groß – beste Voraussetzungen, dass die Investition in die neue Brennerei schnell Früchte trägt.

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