Whisky erscheint uns Genießern vor allem als eines: als Tradition, als Handwerk des Brennens, das sich aus alten Zeiten in unsere gerettet hat. Dabei übersehen wir gerne, dass die Whiskyzunft immer wieder durch Neuerungen bestimmt und verändert wurde. In der letzten “Whiskyepoche” waren dies vor allem zwei Innovationen: Das Aufkommen der Single Malts, die plötzlich im Mittelpunkt des Interesses standen, und die überbordende Experimentierfreudigkeit mit Fassarten und Finishes. Die Whiskywelt von heute hat mit der von vor 60 Jahren kaum mehr etwas zu tun.
Und nicht nur aus Marketingründen muss sich die Whiskywelt immer wieder neu erfinden – auch und vor allem Marktgegebenheiten erzeugen den Druck, neue Konzepte anzugehen. Ein Ansatzpunkt, neben der Suche nach neuen Geschmackssensationen, war immer auch die Zeit, die Whisky zum Reifen braucht. Denn Zeit ist Geld, und Geld ist auch bei der Erzeugung von Whisky der Motor des Handelns.
An diesem Angelpunkt namens Zeit setzt ein Schweizer Unternehmen an, das das Konzept des Finishings von Grund auf verändern will. Das Verfahren der Seven Seals Distillery AG verspricht, auf völlig natürliche Weise mit einem neuen Finishingverfahren den Reifeeindruck eines zuvor ganz normal für mindestens drei Jahre im Fass gelagerten Whisky binnen weniger Wochen auf ein Mehrfaches zu potenzieren – und zwar so, dass der daraus resultierende Whisky auch in Blindverkostungen jenen, die durch reine Lagerung reiften, absolut ebenbürtig ist. Aus einem drei Jahre alten Whisky kann das Team rund um Erfinder Dolf Stockhausen nach eigenen Angaben in kurzer Zeit einen Whisky reifen lassen, der so schmeckt, als hätte er 12 bis 15 Jahre im entsprechenden Fass gelegen. Dazu braucht es laut Stockhausen, der langjähriger Whiskyfan und Mitbesitzer der Schweizer Destillerie Langatun ist, die auch die gereiften Whiskys für Seven Seals erzeugt und vorlagert, keinerlei Chemie, sondern nur eine ausgeklügelte mechanische Methode. Und tatsächlich können die Whiskys von Seven Seals bei renommierten Wettbewerben immer wieder die internationalen Jurys überzeugen.
Wir haben mit den Verantwortlichen rund um die Seven Seals Distillery AG gesprochen, damit sie Ihnen vom Verfahren und den Whiskys erzählen können. Auch über die Destillerie Langatun und ihre Besonderheiten erfahren wir vom Brennmeister Reto Salfinger und Mitbesitzer Chris Lauper Genaueres, bevor uns Oliver Schneider die aktuellen Whiskys vorstellt und uns gemeinsam mit Dolf Stockhausen Ausblicke auf Neuerscheinungen gibt. Danach sprechen wir noch mit Patricia Haas über das Interesse anderer Brennereien an dem Verfahren.
Unser obenstehendes Video dauert 38 Minuten, Sie können es auch auf unserem Kanal auf Youtube sehen. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen und gute Unterhaltung.