Freitag, 22. November 2024, 08:54:03

Was tut sich am Whisky-Sammlermarkt? Quartalsbericht für Juli 2018

Der Sammlermarkt für Whisky lässt sich durch die Voliatilität der Aktienmärkte nicht verunsichern...

Whisky wird seit jeher nicht nur getrunken, sondern auch gesammelt – sei es, um besondere Tropfen für später aufzuheben oder rein des Sammelns willen. Immer schon, und verstärkt in den letzten Jahren, war Whisky auch ein Gegenstand der Wertanlage – begünstigt durch den Umstand, dass ältere Jahrgänge immer rarer werden und sich der Markt für Whisky global ausweitet.

Märkte sind dynamisch und ändern sich. Gastautor Marco Jansen von der Whisky Investments GmbH wirft für uns vierteljährlich einen Blick auf den Sammlermarkt und berichtet dabei über relevante Ereignisse und Entwicklungen. Hier ist sein aktueller Beitrag:

Der Whisky-Sammlermarkt – Bericht über das Q1 2018

Im ersten Halbjahr 2018 kehrte die Volatilität zurück an die internationalen Kapitalmärkte. Nachdem zu Beginn des Jahres bei sehr vielen Aktienindizes neue Höchststände gefeiert wurden, nahm im Verlauf der letzten 6 Wochen die Verunsicherung spürbar zu. Der entbrannte Handelskrieg zwischen den USA, China und der EU sowie die Trendwende an den Zinsmärkten führten zu deutlichen Rückgängen und viele Indizes notieren mittlerweile unter den Ständen vom Jahresanfang.

Wer nun glaubt, das sich die global zunehmende Verunsicherung auch auf die Sammlermärkte von Single Malt Whisky 1 zu 1 übertragen lässt, dürfte überrascht sein. Trotz aller Widrigkeiten wie z.B. den verzögerten Brexit-Verhandlungen und den damit verbundenen Unsicherheiten sowie der eingeführten Handelszölle auf amerikanischen Whiskey erreichte der von der schottischen Rare Whisky 101 Ltd. berechnete APEX 1000 Index für die Whiskysammlermärkte mit einem Zugewinn von +10% neue Höchststände.

Getragen wurde die Entwicklung von deutlichen Preissteigerungen bei den sehr im Fokus stehenden Lost Distilleries von Port Ellen (+17%), Brora (+10%) sowie Rosebank (+20%). Auch die legendären Sammlerwhiskies aus der legendären Black Bowmore-Reihe verteuerten sich im ersten Halbjahr um fast 25%.

Ein Highlight im zweiten Quartal war für Whiskyliebhaber sicherlich die feierliche Eröffnung der „neuen“ Macallan Destillerie. Die Preise für deren Abfüllungen zeigten sich allerdings unbeeindruckt und tendierten nach dem Preissprung im letzten Jahr eher seitwärts. Dennoch muss man konstatieren, dass die Single Malts der beliebten Speyside-Destillerie -gemessen am Umsatz an den Sekundärmärkten – bei Sammlern weiterhin unangefochten auf dem Spitzenplatz aufzufinden sind.

Allerorts beschäftigt man sich mit der Frage wie lange die Erfolgsgeschichte von Single Malt Whisky noch weitergehen kann bzw. wann die „Preiseblase“ platzen wird. Wie in den letzten Berichten bereits geschrieben ist die Nachfrage speziell aus Asien weiterhin ungebremst hoch, so dass auch hochpreisige Releases reißenden Absatz finden. Außerdem erscheinen viele Abfüllungen auf dem Sekundärmarkt im Vergleich zu den Preisen, die für neue Releases von den Destillerien / Spirituosenkonzernen aufgerufen werden, durchaus „günstig“ – z.B. kosten ältere Releases von Port Ellen nur einen Bruchteil der aktuellsten Abfüllungen. Zusammengenommen lässt sich feststellen, dass die Vorzeichen für eine Fortsetzung des Trends weiterhin positiv erscheinen.

Marco Jansen von Whisky-Investments.de

Autor Marco Jansen, Gesellschafter der Whisky Investments GmbH, arbeitet seit 16 Jahren in der Finanzbranche und sein Betätigungsfeld 1– neben der Betreuung von vermögenden Privatkunden – sind die internationalen Kapitalmärkte. Vor etwa 10 Jahren entdeckte er bei einer Reise nach Schottland seine Leidenschaft für Single Malt Whisky. Seitdem verfolgt er mit Interesse die Whiskymärkte und eine kleine Sammlung erlesener Tropfen füllt die speziell dafür eingerichtete Vitrine in seiner Heimat am Niederrhein.

Unser Titelbild zeigt die Catedral do Whisky – die größte Whiskysammlung der Welt

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