Gestern gab Chivas Brothers anlässlich der Verlegung des Hauptquartiers für über 200 Angestellte nach Glasgow eine Pressekonferenz, bei der auch das Thema Brexit – wie nicht anders zu erwarten – angesprochen wurde.
Auf die Frage, wie Chivas Brothers zum Brexit stehe, antwortete der CEO Jean-Christoph Coutures. Auch wenn er sich zum Brexit und der Haltung des Unternehmens dazu nicht direkt äußern wollte, gab er doch recht interessante Einblicke in die Vorbereitungen dazu.
Coutures meinte, dass der Konzern, der unter anderem Ballantine’s, Chivas Regal und Royal Salute herstellt, auf einen Brexit mit Dewal hofft, aber sich auf einen No Deal Brexit vorbereitet hat. Das größte Problem seien dabei die Lieferketten, wie zum Beispiel Flaschen, Flaschenverschlüsse oder Etiketten. Nachdem man aber bei Chivas Brothers die Lieferkette viel stärker über Schiff als über LKW aufgezogen habe, wäre man vom zu erwartenden Chaos an den Grenzen wohl weniger betroffen. Auch habe man bereits genügend Vorräte angelegt, um etwaigen Verwerfungen mit Gelassenheit entgegentreten zu können.
Man erwarte sich vom Brexit seitens Chivas Brothers, so der Artikel in Herald Scotland weiter, keine Abschwächung des Booms für Scotch, an dessen Fortsetzung man ungebrochen weiter glaube. Schwierigkeiten könnten in dieser Richtung eher eventuelle Zollschranken von US-Präsident Trump gegen die EU ergeben, da die USA ein wichtiger ABsatzmarkt seien.
Coutures weiter: Die positiven Zahlen, die Chivas Brothers für den Scotch-Sektor im Finanzjahr 2019 berichten konnte (+6% Chivas Regal, +7% Ballantine’s, +9% für The Glenlivet und +16% für The Royal Salute) seien nicht durch das Auslagern von Ware zu Dritten (als Vorbereitung auf den Brexit) geschehen wie bei anderen Unternehmen, die keine eigenen Tochterfirmen im Ausland hätten. Brexit oder nicht, die Zuwächse hätten sich bei Chivas genauso dargestellt wie sie es tun.
Am Rande der Veranstaltung war auch zu hören, dass Chivas Brothers nach wie vor plane, die Besucherzentren bei Glenlivet und Strathisla auszubauen. Während man bei Strathisla nicht riesige Summen investieren wird, will man bei Glenlivet in größeren Maßstäben denken.