Im letzten Herbst berichteten wir bereits darüber, dass Diageo plant, seine Destillerie auf Skye, Talisker, abzureissen und in größerem Stil neu zu bauen. An eine einfache Erweiterung der bestehenden Destillerie war – wohl auch aus baulichen Gründen – nicht gedacht.

Nun hätte man meinen können, dass die Lage im Whiskysektor diese Pläne momentan eher obsolet gemacht hätte, aber dem ist offensichtlich nicht so. Der Plan von Diageo wurde in der Zwischenzeit weiter betrieben und, wie es in solchen Verfahren gute Praxis ist, auch der lokalen Bevölkerung zur Begutachtung vorgelegt (und zwar in zwei Sessions in November 2024 und im Februar 2025) und diese um Stellungnahme gebeten. In der Zwischenzeit, im Juni dieses Jahres, wurde der Bauantrag eingereicht – noch bevor das Ergebnis der Mitsprachemöglichkeit der Anwohner feststand.
Das tut es aber jetzt laut einem Bericht von The Spirits Business jetzt – und herausgekommen sind dabei acht positive Stellungnahmen – und 50 negative. Die Einwände sind in viele Richtungen zielend:
- Die Größe der neuen Brennerei wäre überdimensioniert für Carbost, wo die Brennerei steht, und die Landschaft.
- Der Neubau, der die Produktion verdoppeln soll, würde nicht einen einzigen neuen Job schaffen
- Der Bau, der für fünf Jahre angesetzt sei, würde nichts als Lärm und Störungen sowie schlechte Luft für die Anwohner bedeuten
- Diageo habe sich im Antrag nicht dazu verpflichtet, die Straßen auf eigene Kosten instandzuhalten, die durch den Schwerverkehr von und zur Baustelle extrem belastet würden
Von den Pro-Stimmen wurde angeführt, dass der Bau nicht den Blick auf die Bucht blockieren würde, dass die bestehenden Gebäude den Anforderungen der Zeit nicht mehr gewachsen wären und dass man durch den Bau Geld sowie Baujobs in die Gemeinde bringen würde.
Diageo betont, dass man zwar auf das langfristige Wachstum bei Whisky setze, sich aber für eine definitive Umsetzung des Baues noch nicht entschieden hätte:
“At this stage, we do not have definitive investment plans and will continue to explore and evaluate the options available to us.”
Jetzt ist aber ohnehin die Council am Zug, die die Einwände und positiven Stimmen zum Bauantrag noch bewerten und in ihre Beurteilung einfließen lassen muss. Man wird die „alte“ Talisker Distillery also sicher noch geraume Zeit besuchen können…















