Glen Grant’s Master Distiller Dennis Malcom entwickelt sich langsam zum Dauergast bei uns auf Whiskyexperts. Schon im Mai konnten wir ihn anlässlich seiner sehr persönlichen Abfüllung „Glen Grant Five Decades“ interviewen. Am Rande der InterWhisky in Frankfurt nutzten wir die Gelegenheit, über seine Arbeit und deren Entwicklung in den letzten Jahren ein wenig mehr zu erfahren.
Whiskyexperts: Hat sich Ihr Beruf über die Jahre verändert und wenn ja, wie?
Dennis Malcolm: „Er hat sich insoferne verändert als eine ganze Menge Automation in den Prozess eingezogen ist. Mir ist völlig klar, dass sich das Rad der Zeit dreht: Die Zukunft ist schon híer. Ich hoffe, dass ich mit meiner Arbeit auch etwas von der Vergangenheit schütze – um die Zukunft zu sichern. Ich sage immer zu jungen Leuten und zu mir selbst: Wenn der Wandel kommt, versuche in der Zeit des Wandels am Steuer zu sein. Dann kannst Du die Richtung so bestimmen, wie Du willst.“
Whiskyexperts: Einige Leute sagen, Whisky schmeckt heute generell anders als vor 30 Jahren, selbst dann, wenn er aus der selben Destillerie kommt. Stimmen Sie dem zu – und wenn, was könnte der Grund sein?
Dennis Malcolm: „Dem stimme ich nicht zu denn: wenn man die Kontrolle über den kompletten Produktionsvorgang in seiner Anlage hat, und wenn man die Parameter nicht verändert, was sollte sich ändern? Die Zutaten sind gleich, die Form der Brennblase ist unverändert, die Parameter im Prozess sind nicht anders geworden und die Fassarten, die man verwendet, haben sich nicht verändert – also was sollte anders geworden sein? Nein, da kann ich nicht zustimmen. Ich kann meine Hand zum Schwur heben und sagen: Der Whisky, den wir in Glen Grant machen, der Single Malt, den wir dort herstellen seit ich dort bin; er ist der Gleiche. Keine Veränderung.“
Whiskyexperts: „60% des Geschmacks und der Charakteristik des Whiskys kommt vom Holz des Fasses“. Die Auswahl der Fässer und deren Management sind wichtige Faktoren in der Whiskyherstellung. Sind sie darin involviert und wie hanfdhaben sie das?
Dennis Malcolm: „Das Management der Fässer ist tatsächlich der Schlüssel, so wie Form der Brennblase, die den Charakter des Spirits definiert. Ich kaufe alle Fässer bei Glen Grant ein. Ich definierte die Prozentzahl jedes Fasstyps, den wir lagern. Und wenn wir etwas auswählen, das sagen wir 18-20 Jahre alt sein soll, dann schaue ich mir ALLE entsprechende Fässer an. Gerade jetzt mache ich dasn, weil wir daran denken, eine neue, ältere Abfüllung von Glen Grant zu veröffentlichen.“
Whiskyexperts: Wie würden Sie den Hausstil von Glen Grant beschreiben?
Dennis Malcolm: „Auch über die Farbe. Und die ist ein helles Gold. Ich versuche, eine konsistente Farbe zu erhalten. Ich möchte die Leute nicht verwirren, und von haselnussbraun in einem Jahr zu geld im nächsten Jahr wechseln. Ich möchte eine konsistent helle, goldene Farbe. Ich möchte, dass wir für einen trockenen, fruchitigen Whisky mit einem nussigen Finish stehen. Das ist Glen Grant auf den Punkt gebracht.“