Montag, 23. Dezember 2024, 11:25:20

Jack Daniel’s: „Whiskypilz“ führt zu Beschwerden der Anrainer rund um die Lagerhäuser

Baudoinia compniacensis sorgt wieder einmal für Unmut und eine Klage - diesmal rund um die Lagerhäuser im Lincoln County in Tennessee

Es ist nicht das erste Mal, dass wir über den sogenannten Whiskypilz berichten, eine 2007 erstmals genauer klassifizierte und mit der Whiskyproduktion nachweislich in Zusammenhang gebrachte Pilzart, die rund um die Lagerhäuser entsteht. Der Pilz legt sich als schwarzer Belag auf Wände und Bäume, ja sogar Autos – und das in einem Umkreis von bis zu 2 Kilometer rund um die Warehouses.

Ein von Baudoinia compniacensis, dem „Angel’s Share-Pilz“ befallenes Whiskylagerhaus in Willowyard, Beith, North Ayrshire, Schottland. Bild von Rosser1954 Roger Griffith, CC-Lizenz.

Die Pilzart mit dem schönen lateinischen Namen Baudoinia compniacensis sorgt immer wieder für Aufregung bei den Anwohnern, die durch sie eine gesundheitliche Beeinträchtigung fürchten – neben all den unschönen optischen Effekten, die sie verursacht. Zum Beispiel klagten Anwohner deswegen Diageo bereits im Jahr 2014 – die Klage wurde dann aber zwei Jahre später abgewiesen.

Wie der Independent heute berichtet (im Artikel auch ein kleiner Videobeitrag), wollen sich nun Bewohner in Lincoln County gerichtlich wehren, nachdem zu den sechs Lagerhäusern für Whiskyfässer, die 2018 errichtet wurden, nochmals 14 hinzukommen sollen. Sie verlangen Kompensationen für den ihrer Meinung nach eingetretenen Wertverlust ihrer Häuser und Grundstücke sowie Nachweise, dass das Ethanol in der Luft nicht gesundheitsschädlich ist. Einer der Kläger fordert auch die 10.000 Dollar ein, die er Jahr führ Jahr für eine Tiefenreinigung seiner Hausfassade aufbringen muss.

Die Klage richtet sich zunächst einmal gegen die lokalen Behörden und nicht gegen Jack Daniel’s. Zwei Dinge sollten der Meinung der Anrainer nach geschehen: Ethanolfilter sollten in die Gebäude integriert werden, und eine Umweltstudie solle die Auswirkungen der Lagerhäuser genauer erfassen. Die Anwohner machen die Emissionen teilweise für Atemprobleme verantwortlich und ziehen auch Verbindungen zu Krebserkrankungen, die in der Gegend auftreten (allerdings sagt der Artikel nicht, ob diese gehäuft oder im „normalen“ Rahmen sind.

Jack Daniel’s verweist darauf, dass alle Bauten den behördlichen Vorgaben entsprechen und die verlangten Filtereinbauten für die Gebäude wissenschaftlich keinen Sinn ergeben würden. Man tue in Übereinstimmungen mit den Gesetzen alles, um die Umwelt zu schonen.

Ob die Klage gegen die Behörden Erfolg haben wird und falls ja, ob diese dann gegen das Unternehmen vorgehen werden, bleibt abzuwarten. Sollten sich neue Entwicklungen ergeben, werden wir Sie natürlich sofort darüber informieren.

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