Das Zusammenleben zwischen Whiskyproduktion und ansässiger Bevölkerung ist nicht immer friktionsfrei. Das müssen zur Zeit auch die Verantwortlichen der Pulteney-Distillery in Wick erleben, die einen Bauantrag für vier Lagerhäuser für insgesamt zwölftausend Fässer bei den lokalen Behörden zur Begutachtung eingebracht haben. Das berichtet das John O’Groat Journal and Caithness Courier in der heutigen Onlineausgabe.

Worum geht es in dem Projekt? Auf einer Wiesenfläche, das an ein Wohngebiet grenzt, will International Beverage, insgesamt vier Hallen für jeweils 3000 Fässer bauen, mit einer Firsthöhe von 7,3 Metern. Die Fläche hat man ausgesucht, weil sie in Küstennähe liegt – und die Lagerung nahe des Meers laut der Destillerie „essentiell für den Charakter des Whiskys ist“. Mit dem Besitzer des Grundstücks (der, nicht wirklich überraschend, die Pläne zum Bau unterstützt) ist man sich handelseins, und so hat man um die Baugenehmigung angesucht. Mit dabei wäre ein Zaun und eine „zurückhaltende“ Beleuchtung des Geländes.
Im Zuge des Verfahrens gibt es die Möglichkeit für Anrainer, ihre Bedenken kundzutun, und das taten sie auch, und zumeist negativ. Man findet die Lage, die an ein Wohngebiet angrenzt, ungeeignet, weil man dadurch auch mit Verkehr und den daraus resultierenden Lärm konfrontiert würde. Manche Anrainer schlugen vor, das Lagerhaus nahe des Flughafens zu errichten, was die Destillerie mit dem Verweis auf die Notwendigkeit der küstennahen Lagerung (siehe oben) aber ablehnte.

Ein weiterer Tenor der Eingaben bezieht sich auf den Whiskypilz, jenen schwarzen Pilz, der Oberflächen nahe von Brennereien und Lagerhäusern befällt – hier befürchten die Anwohner eine Wertminderung ihrer Häuser und Grundstücke und gesundheitliche Beeinträchtigungen.
Auch die Größe des Komplexes stößt sauer auf – es wurde in einer Eingabe angemerkt, dass man dadurch zeige, dass man auf die Lage neben Wohnhäusern keine Rücksicht nehme.
Seitens des Grundstücksbesitzers betont man, dass in Wick, der Heimatstadt von Old Pulteney, Whisky und Fischfang seit jeher die Hauptpfeiler der Stadt und ihrer Einwohner waren, und dass man mit dem Ausbau der Lagerfähigkeiten auch aktuelle Arbeit und längerfristige Arbeitsplätze für die Gemeinschaft bietet.
Und auch bei der Brennerei und beim Betreiber versucht man, mit Argumenten rund um Arbeitsplätze und stellt in Aussicht, auf Anregungen und Beschwerden aus der Bürgerschaft schon allein aus Verbundenheit mit der Region gewissenhaft einzugehen:
“We have consulted with all the relevant agencies in the development of our application, and during the public consultation period we will be attentively reviewing all comments submitted by members of the public, whether they are in support or have questions and concerns.
Alan Mitchell, Director of Operations bei International Beverage
As a business with deep, long-standing roots in the town and wider Caithness community, it’s incredibly important to us that we engage with local people about this development. We are eager to listen, discuss and share our vision for the future of Pulteney Distillery – a vision that we believe to be a positive development for the community overall.”
Für die Originalstimmen der Anwohner und anderer Stakeholder folgen Sie bitte diesem Link zum Originalartikel, auf den wir uns mit diesem Bericht beziehen.
Entschieden ist derweilen noch nichts, aber wenn wir vom Fortgang des Antrags erfahren, werden wir natürlich für Sie wieder darüber berichten.