Serge Valentin, der alte Feinspitz :-). Nach den fünf wunderbaren Bowmore, die er gestern verkostet hat, setzt er seine Reihe der Jubiläumstastings fort und verkostet heute fünf Jahrzehnte Highland Park. Wieder ist, seiner Meinung nach, so manch excellenter Tropfen dabei, aber diesmal gibt es auch einen Ausreisser nach unten. Das hier sind die Kandiaten seiner Verkostung des berühmtesten Whiskys der Orkeny Islands:
- Highland Park 11 yo 2000/2012 (53.3%, Whisky-Doris, bourbon, 131 bottles): 85 Punkte („Rauch und Torf fehlen hier ein wenig“)
- Highland Park 12 yo 1995/2007 (60%, OB for Maxxium Holland, Cask #1550, 35cl): 89 Punkte („Sherry macht junge Whiskys älter – das ist, was hier passiert“)
- Highland Park 20 yo 1984/2004 (57.9%, OB for Germany, Cask #45): 89 Punkte („vielleicht eine Spur zu holzig, daher keine 90 Punkte“)
- Highland Park 15 yo (46%, Cadenhead for Wilson & Morgan, +/-1992): 92 Punkte („wunderbare frühe Wilson & Morgan-Abfüllung“)
- Highland Park 8 yo (43%, OB, view of Orkney, straight neck, +/-1975): 65 Punkte („Pappkarton im Mund – nicht alle alten Abfüllungen sind gut“)
- Highland Park 25 yo 1988/2013 (55.7%, Cadenhead, small batch, sherry butts, 1086 bottles): 92 Punkte („Der ist so gut, der hätte vor 30 Jahren für Samaroli abgefüllt werden können“)
- Highland Park 40 yo (40%, OB, ceramic, 1970s): 95 Punkte („Einfach legendär“)
Sorry, ich kann nicht anders: Wir haben im leider gerade vergangenen Urlaub über 50 Destillen in Schottland besucht (incl. einiger bereits geschlossener sowie einiger ohne Besucherzentren). Bei Highland Park, worauf wir uns im Vorfeld sehr freuten, wurden wir äußerst unfreundlich empfangen und haben wir uns nur geärgert, denn es gab wie bei Aberlour, Macallan und Glenfarclas keine Möglichkeit (auch nicht gegen Bezahlung), Whiskys zu verkosten, ohne an einer 1 1/2 bis 2 stündigen Tour teilzunehmen – und da waren dann nur die Standards im Angebot, die in jedem Supermarkt um die Ecke im Regal stehen. Diese „Großen“ sollten sich mal bei einigen „Kleinen“ umschauen, die bzgl. Freundlichkeit, Angebot und Tasting-Möglichkeiten alles in den Schatten stellen. Beste positive Beispiele sind Arran, Edradour, Bladnoch und die „größeren“ wie Bruichladdich, Bunnahabhain und Glenmorangie – bei diesen Destillen ist einfach alles nur genial. Da wir diese fehlenden Tasting-Möglichkeiten leider auch bei unser liebsten Destille Ardbeg feststellen mussten (da gab’s nur den 10er, den Uigeadail und den Corryvreckan, und die stehen auch bei uns im Schrank), entschlossen wir uns dort zu einer der 3 Touren des ganzen Urlaubs. Da es eine nicht ganz billige Tour war (35 Pfund pro Person), nahmen nur vier Leute teil: 2 Schweden und wir, sowie eine sehr süße und kompetente Moderatorin, und am Schluss gab es dann 5 Single Casks direkt vom Fass zur Verkostung mit bis zu 34 Jahre alten Ardbegs (die jedoch leider nicht im Handel sind und wohl auch nie kommen) – lecker !!! 🙂