Jahrelang war Littlemill so etwas wie das hässliche Entchen unter den Lost Distilleries. Man begegnete den Abfüllungen generell eher mit Skepsis, was den Geschmack anbelangte – und wieviel davon tatsächlich einem nicht so gerne gemochten Hausstil geschuldet war (und den Originalabfüllungen der produzierenden Destillerie) und wieviel einfach einer gewissen Gruppendynamik, lassen wir mal dahingestellt.
Der Nimbus von Littlemill scheint sich aber geändert zu haben. Das liegt an zwei Dingen: Zunächst einmal wird Littlemill immer seltener, aber bleibt dennoch eine der am leichtesten zu bekommenden Losts. Und zweitens haben unabhängige Abfüller in der letzten Zeit ganz hervorragende Littlemills auf den Markt gebracht. Und plötzlich bleiben Littlemills nicht mehr lange im Regal stehen.
Serge Valentin hat heute zwei Abfüllungen aus Littlemill verkostet, 1x offiziell (siehe auch hier), 1x unabhängig, und beide aus dem Sherryfass. Die offizielle Abfüllung kostet in manchen Geschäften bis zu 2600 Euro, die unabhängige ein Zehntel davon. Punktemäßig sind sie bei Serge eigentlich kaum unterscheidbar:
- Littlemill 25 yo (50.4%, OB, 1500 decanters, 2015): 87 Punkte
- Littlemill 25 yo 1988/2014 (51.2%, Exclusive Malts for whisky.com.tw, Taiwan, sherry hogshead, cask #432, 204 bottles): 88 Punkte