Montag, 23. Dezember 2024, 10:40:16

Wir verkosten: Scotch Universe Voyager I

Ein geteaspoonter Speysider aus dem Weinfass

Voyager I

Scotch Universe
52,9 % Vol.
ungefärbt, ungefiltert
Blended Scotch Malt Whisky
Verkoster: Dirk Piesczek
Sample: Scotch Universe

Zum zweiten Mal widmen wir uns heute dem recht neuen unabhängigen Abfüller Scotch Universe. Weil wir uns hier nicht wiederholen möchten, verweisen wir auf unsere Verkostung des Kepler-186f. Die Hintergründe und Aufschlüsselung der einzelnen Detailangaben auf den Flaschen finden Sie dort.
Der heutige Kandidat trägt den Namen Voyager I, sein Code lautet 231° U.4.1′ 1886.2“TS. Dieser Teaspoon-Whisky kommt aus der Speyside, die Brennerei wurde 1886 gegründet. Der ungetorfte Whisky lagerte 231 Monate in einem erstbefüllten Côte de Beaune Barrique-Fass.

Nase: Der Voyager I ist sofort präsent und deutlich, ohne jedoch laut zu werden. Vollreife dunkle Früchte und rote Beeren, gebettet auf einem Gebäck aus Mürbeteig lassen ihn zu einem schönen leichten Nachtisch werden.

Gaumen: Fruchtig prickelnd erscheint er am Gaumen ein wenig leichter als in der Nase, ohne jedoch an Präsenz zu verlieren. Samtig wunderbar eingebunden ist der Alkohol – nicht dass wir ihn vermissen. Die 52,9 % Vol. fielen schon in der Nase nicht auf.

Finish: Prickelnd fruchtig und ein wenig trocken werdend verabschiedet sich der Voyager I recht langsam, der dann doch endlich mal zu bemerkende Alkohol sorgt für ein angenehmes wärmend-wohliges Gefühl.

Alles in allem: Ein rund herum sehr harmonischer und äußerst ausgewogener Whisky. Das Barrique-Fass aus der Côte de Beaune nimmt hier einen merklichen Einfluss, es überlagert jedoch mit seinen Aromen nicht den Whisky. Das Destillat mit seinem Charakter und das Fass bekamen mehr als 19 Jahre Zeit, sich aufeinander abzustimmen. Sie haben diese Zeit sehr gut genutzt.

Seit 2016 verzichten wir in unseren Tasting Notes auf numerische Bewertungen und geben unseren Eindruck nur mehr über die Beschreibung wieder. Wir tragen damit unserem Gefühl Rechnung, dass man mit einem starren Punkteschema Vergleiche forciert, die den Whiskys nicht gerecht werden. PS: Wir haben Geschmack. Unseren. Nicht Ihren. Unsere Verkostungsnotizen sind also kein richterliches Urteil, sondern unser persönlicher Eindruck.

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