Freitag, 22. November 2024, 11:02:23

Whisky des Monats September 2018: GlenAllachie

Unsere Wahl fällt auf die Abfüllungen der neuen, alte Brennerei in der Speyside

Jeden Monat stellen wir uns die immer gleiche Aufgabe. Es gilt, einen Abfüllung auszuwählen, die uns in ihrer Qualität voll überzeugt, zu einem attraktivem Preis sehr gut erhältlich ist. Und ab und an stellen wir eine ganze Abfüllungsreihe oder sogar eine ganze Destillerie in unser Schaufenster. So auch in diesem Monat: Unser Whisky des Monats September 2018 kommt von der Brennerei GlenAllachie.

Ja, wir geben es zu. Es war vorhersehbar: Wir küren die Abfüllungen von Billy Walkers neuem Projekt GlenAllachie mit unserem Label Whisky des Monats. Es war nie die Frage, ob unsere Wahl auf GlenAllachie fällt. Es war eigentlich nur die Frage nach dem wann. Es ist also der Monat September.

Als die ersten Berichte von der Übernahme Glenallachies (noch mit einem kleinen a) durch ein Konsortium rund um Billy Walker aufkamen, waren viele Whiskyfreunde weltweit gespannt. Denn dieser Billy Walker hatte während seiner Tätigkeit im großen Business Scotch Whisky schon die Destillerien BenRiach, GlenDronach und Glenglassaugh wach geküsst. Und als dann diese drei Brennereien 2016 an Brown Forman verkauft wurden, standen Billy Walker neben einem reichen Erfahrungsschatz noch sein Teil der Verkaufssumme von 285 Millionen Pfund zur Verfügung. Was lag also näher, als ein ähnliches Projekt noch einmal zu wagen. Allerdings, als eine sehr wichtige Änderung, dieses mal ohne ungeduldige Investoren an der Seite. Gemeinsam mit Graham Stevenson und Trisha Savage wurde der Kauf von Glenallachie im Sommer 2017 finalisiert.

Wer mehr über den Verkauf der BenRiach-Gruppe, den Erwerb von Glenallachie und Billy Walkers Pläne mit der Brennerei erfahren möchte: In unserem Video-Interview, welches wir in diesem Frühjahr mit ihm führen durften, erfahren Sie dies alles aus erster Hand.

Die Brennblasen. Vier sind es an der Zahl. Bild © Whiskyexperts 2018

Bisher waren die Whiskys von Glenallachie bekannt als Bestandteil von Blends. Als Single Malt Whisky kannte man Glenallachie (fast) ausschließlich nur durch unabhängige Abfüller. Zum Glenallachie-Deal mit Pernod Ricard gehörte neben der Brennerei auch ein gut gefülltes Fasslager.

Fässer im Dunnage Warehouse. Bild © Whiskyexperts 2018

So präsentierte Billy Walker mit seinem Team in diesem Sommer erstmalig in der Geschichte GlenAllachies, quasi aus dem Stand, Brennerei-eigene Abfüllungen – und ab jetzt auch ein großes A im Namen GlenAllachie. Aus dieser breit aufgestellten Core Range haben wir zwei Abfüllungen ausgesucht, die wir Ihnen in diesem Monat ans Herz legen:

GlenAllachie 12 year oldDas Flaggschiff der Core Range, ungefärbt, ungefiltert und mit 46 % Vol. abgefüllt. Die hier verwendeten ehemaligen Sherry-Fässer (Pedro Ximenez und Oloroso) und Fässer ohne Vorbelegung (Virgin Oak) sorgen für kräftige Noten von Rosinen und Mokka in Kombination mit Butterscotch und heller Frucht. Recht voll und mit einer schönen öligen Textur.

GlenAllachie 18 year old

Weltweit limitiert auf 6.000 Flaschen, kamen für den 18-jährigen Fässer aus amerikanischer Eiche sowie ehemalige Pedro Ximenez- und Oloroso-Fässer zum Einsatz. Auch hier bleibt der Whisky ungefärbt und ungefiltert, und ist mit 46 % Vol. abgefüllt. Würzig und kräftig mit Schokoladen-Noten und Aromen von roten Früchten, finden wir auch hier wieder einen sehr vollen Körper mit einer feinen öligen Textur.

Der GlenAllachie 12 year old ist im Fachhandel für knapp 40 € erhältlich. Dafür gibt es einen recht untypischen Speysider mit sehr viel Fülle und Präsenz am Gaumen. Für den GlenAllachie 18 year old muss etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden. Die Preise für diese Abfüllung befinden sich im Fachhandel knapp unter der 100 € Grenze.

Fässer im Dunnage Warehouse. Bild © Whiskyexperts 2018

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