Ist die Party vorbei? Oder legt man nur eine kleine Verschnaufspause beim Feiern ein? Die neuesten Zahlen von whiskystats.net, die die Whiskypreise bei Auktionen widerspiegeln, lässt hier natürlich (noch) keine eindeutige Antwort zu – aber eines ist klar: Einen so starken Rückgang der Verkaufspreise wie im Mai 2022 hat es zuletzt im März 2020 gegeben. -3,8% beträgt der Rückgang über alle Whiskyregionen, und nur drei Monate waren in den letzten neun Jahren schlimmer.
Der Rückgang zieht sich quer durch alle Kategorien, aber besonders betroffen sind Whiskys von der Insel Islay. Die 100 am meisten gehandelten Whiskys von dort haben 6,2% an Wert verloren. Besonders betroffen in diesem Monat: Bowmore – allerdings gibt es da schon seit längerer Zeit ein heftiges Auf und Ab. Dennoch hat Bowmore seit 2013 seinen Wert mehr als verdoppelt, so wie Ardbeg, Port Ellen und Laphroaig. Im Wert gesunken seit damals sind übrigens Kilchoman und Bunnahabhain, die am Sekundärmarkt noch nie wirklich gut funktioniert haben.
Bei Springbank gehen die Preise von einem extrem hohen Niveau weiter zurück – um minus 8,3% im Mai. Das betrifft auch die Submarken Hazelburn und Longrow – sodass die Preisexplosion vor einigen Monaten nur ein spitzer Zacken gewesen sein könnte. Der Index für Campbeltown gibt ebenso nach, um 7,5%.
Die „Fabulous Fifty“, 50 von whiskystats.net ausgesuchte legendäre Whiskys, widersetzen sich allerdings dem generellen Abwärtstrend: ihr Wert stieg weiter um 5%. Unter diesen Flaschen befinden sich zum Beispiel der Brora 30yo aus 2004 oder der Karuizawa 42yo Single Cask 6426.
Es wird interessant zu sehen sein, wie sich die Preise bei Auktionen über die nächsten Monate entwickeln. Setzt sich der Abwärtstrend nach der Stagnation im April und dem Absturz im Mai fort oder erholt sich der Markt wieder? Wir bleiben für Sie dran und informieren Sie.