Montag, 23. Dezember 2024, 03:47:16

Wir verkosten: Best Dram Speyside Mysteria 24 Jahre

Für die Beiden war es nur eine reine Frage der Zeit, bis sich Mike Müller, Geschäftsführer der „Brick House Saxobar“ in Remscheid, und Michel Reick, (Mit-)Eigentümer der Bar und des Online-Shops „Whisky Dungeon“ im westfälischen Münster, über den Weg laufen. Es entwickelte sich eine Freundschaft und der Start eines gemeinsamen Projekts war nur der logische Schritt. Unter dem Label „Best Dram“ präsentieren sie seit März 2014 ausgesuchte Whisk(e)ys verschiedener Brennereien.
Von ihren aktuellen Abfüllungen stellten sie uns dieses Sample zur Verfügung, das von unserem Redakteur Dirk Piesczek verkostet wurde.

Speyside-Mysteria-24-Jahre-Best-Dram

Best Dram
Speyside Mysteria
24 Jahre
53,1 % Vol., Bourbon Cask, ohne Kühlfilterung und Farbstoff
Es gibt sie halt, diese Destillerien, die es nicht gerne sehen, dass ihr Name auf den Etiketten der unabhängigen Abfüller erscheint. So einen Whisky ohne Brennereiangabe haben wir hier vor uns stehen. Mehr als die Region, aus der er stammt, erfahren wir nicht über ihn. Und, wenn wir ehrlich sind, brauchen wir für einen wirklichen Genuss noch nicht einmal diese Angabe.

Nase: Er braucht Zeit und möchte auch, dass wir uns ebenfalls welche für ihn nehmen. Dieses kommuniziert uns dieser Whisky von Anfang an sehr deutlich. Also, erst einmal zurücklehnen und den Dram atmen lassen. Richtig durchatmen lassen.
Und dann beginnt er auch, ganz langsam und gemächlich, zu erzählen. Ein würdevoller älterer Herr ist er. Und er führt uns in einen Raum mit alten Holzmöbeln. Einen alten Ledersessel finden wir dort. Und einen Eichen-Schrank, der eine Sammlung alter Bücher beherbergt –  so richtig alte Bücher in einem Ledereinband.
Mit Wasser verliert die Nase leicht – vielleicht waren wir auch zu schnell und hätten ihm auch hier mehr Zeit geben müssen.

Gaumen: Samtig – das haben wir erwartet und etwas anderes wäre auch nicht passend gewesen. Bedächtig ist sein Stil, er verlangt von uns eine gewisse Aufmerksamkeit. Er spricht leise, aber verständlich, und wiederholt, was er uns zuvor schon mitteilte. Und über manches muss vielleicht ein zweites Mal sinniert werden – bei einem weiteren kleinen Schluck aus dem Glas.
Das Holz wird unter Zugabe von Wasser zum Süßholz, ein klein wenig überraschend, aber, wir beschweren uns nicht, schön harmonisch mit dem Rest vereint.

Finish: Mittellang, zu seiner Bedächtigkeit wäre ein langes Grollen auch nicht angemessen. Stimmig verabschiedet er sich langsam.

Alles in allem: Ein Whisky, der einiges von einem abverlangt. Vor allem viel Zeit, eine große Aufmerksamkeit und auch die Bereitschaft, sich mit ihm auseinandersetzen zu wollen. Wer ihm dies entgegen bringt, bekommt auch einiges. Dafür gibt es ein knappes „Sehr Gut“.

 

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